INTERESSANTES / FÜR KOLLEGEN

Editorial Rot&Weiss 3-2015

WENN SICH ALLES BEWEGT...

Ein moderner technischer Beruf braucht eine moderne Standesvertretung – auf nationaler Ebene wie auf internationaler. Vor mittlerweile sechs Jahrzehnten gründeten Zahntechnikervertreter einiger Länder einen internationalen Dachverband für Zahntechnische Unternehmen. Seit 1983 heißt dieser Dachverband FEPPD (Fédération Européenne des Patrons Prothésistes Dentaires). Heute sind Zahntechnikverbände aus 18—europäischen Ländern Mitglieder der FEPPD, die somit 40 000—Betriebe und um die 210 000—Zahntechniker vertritt. Das ist eine wichtige Funktion und eine Menge Verantwortung.

Nun ist aber einige Zeit ins Land gegangen, seit es die FEPPD gibt. Und was damals als modern galt, ist es heute in vielen Fällen nicht mehr. Das gilt für die Standespolitik wie für unseren Berufsalltag gleichermaßen. In Zukun› wird es wesentlich sein, wie sich die FEPPD mit den neuen Herausforderungen an den Beruf der Zahntechnik auseinandersetzen wird und wie sie mögliche Herangehensweisen ežizient erarbeitet.
An diesem Punkt gibt es in der FEPPD – wie in anderen internationalen Organisationen auch – noch Lu› nach oben. Bei Sitzungen, Klausuren und sonstigen Trežen, die vielleicht ein, zwei Mal im Jahr stattfinden, besteht die Gefahr, dass es nicht um das Wesentliche – also um konkrete standespolitische Fragen – geht, sondern dass viel Zeit auf formelle, organisatorische Angelegenheiten aufgewendet wird. Man wir› internationalen Organisationen immer wieder gerne vor, dass sie vor allem eines produzieren: Papier.

Auch in der FEPPD – so selbstkritisch sollten wir Mitgliedervertreter sein – muss es mehr um die Sache der Zahntechnik als um die FEPPD als Organisation gehen. Wir von der Bundesinnung der Zahntechniker haben im vergangenen Jahr wiederholt Gespräche mit den Vertretern der Beneluxländer geführt, in denen es darum ging, wie man die FEPPD neu aufstellen könnte, und haben die Ergebnisse mit weiteren Vertretern besprochen. Bei der FEPPD-Jahreshauptversammlung hat sich nun eine Gruppe formiert, die frischen Wind in die FEPPD bringen will. Wir werden dafür gemeinsam mit den Vertretern der Beneluxländer, der Schweiz, Norwegen, Italien und Frankreich einen Aktionsplan ausarbeiten und unsere Vorschläge für Reformen innerhalb der Organisation bei kommenden Sitzungen einbringen (siehe Artikel auf Seite 8).

In der FEPPD, so unser Schluss, muss sich einiges ändern, damit sie in Zukun› etwas im Sinne der Zahntechnik bewirken kann. Denn wenn sich alles um uns herum bewegt, müssen auch wir uns bewegen. Anders geht es nicht. Und wenn die FEPPD nicht flexibel und schnell zu gemeinsamen Beschlüssen kommen kann, dann verfehlt sie ihren Zweck: eine lösungsorientierte Plattform für den internationalen Austausch von Fachvertretern zu sein.

Ich möchte Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, an dieser Stelle auch noch einmal auf den Austrian Dental Technician Award (ADTA), den wir gemeinsam mit dem Österreichischen Dentalverband—2016 erstmals vergeben werden, aufmerksam machen und dazu aufrufen, Arbeiten einzureichen. Eine Teilnahme zahlt sich auf jeden Fall aus: Die ersten drei Plätze sind mit Geldpreisen dotiert. Zusätzlich haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, kostenlos einen Fotoworkshop zu besuchen, um zu lernen, wie man schöne Arbeiten richtig in Szene setzt. Da ich überzeugt bin, dass wir in Österreich hervorragende Qualität produzieren, bin ich schon sehr gespannt auf Eure Einreichungen.