INTERESSANTES / FÜR KOLLEGEN

Editorial Rot&Weiss 2-2015

WOHIN DIE REISE GEHT

Alle zwei Jahre ist die dentale Fachwelt in Köln zu Gast. Die heurige Internationale Dental-Schau (IDS) brach alle bisherigen Besucherrekorde: 138 500 Besucher aus 151 Ländern besuchten die Messe im März, schlenderten durch die Gänge, vertieften sich in Fachgespräche an den Ständen oder lauschten Fachvorträgen.

Einen Tag auf der IDS zu verbringen, verschafft einen guten Überblick über die Trends in unserer Branche. Wie so oft in jüngerer Vergangenheit, ließ sich da vor allem eines ablesen: Die Zukunft der Dentaltechnik ist digital. Und wenn wir ehrlich sind, ist es zu einem guten Teil bereits die Gegenwart.

CAD/CAM wird jetzt schon in unzähligen Bereichen angewandt. Immer mehr Materialien eignen sich, um mit der Technologie verarbeitet zu werden. Von Schienen bis zu Totalprothesen – es gibt kaum noch etwas, das nicht geht. Im Bereich 3D-Druck geht es gerade erst so richtig los. Dass die Möglichkeiten diesen einzusetzen vielfältig sind, kann man sich vorstellen. Dann gibt es Kunststoffe, die in ihren Eigenschaften der Keramik sehr nahe kommen. Es gibt also laufend sehr, sehr viel Neues, was Materialien und Technologien angeht. Und diese werden weiterhin rasant weiterentwickelt werden.

Aber eines wird auch in Zukunft bleiben, wie es jetzt schon ist: Um bestmögliche Ergebnisse, also Produkte von höchster Qualität herzustellen, wird es Spezialisten wie uns Zahntechniker brauchen. Dass eingeschulte Laien die neuen Geräte bedienen und erfolgreich guten Zahnersatz herstellen können, glaubt heute niemand mehr. Nur ein guter – also vor allem ein gut ausgebildeter Zahntechniker wird mit den digitalen Möglichkeiten gute zahntechnische Produkte herstellen können. Umso mehr müssen wir Zahntechniker uns bemühen, auch in Zukunft die Experten zu bleiben, die gebraucht werden, um mit digitaler Technik erfolgreich zu sein. Dazu müssen wir, was die verfügbaren Materialien und mögliche Verarbeitungsweisen betrifft, ständig auf dem Laufenden sein. Und ja: Das bedeutet, wir müssen uns und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbilden.

Fachmessen wie die IDS bieten die Gelegenheit, sich mit Kollegen, mit Vertretern der Industrie und der Zahnärzteschaft auszutauschen. Im Zuge der Messe konnte ich wieder mit zahlreichen Kollegen aus anderen EU-Ländern über standespolitische Themen sprechen. Besonders freut es mich, dass unsere Arbeit in Österreich auch jenseits der Grenzen wahrgenommen wird. So erzählte mir Marc Fosters, Vorsitzender des belgischen Zahntechnikerverbandes, der die Bundesinnung im Vorjahr in Wien besucht hatte, in Belgien entstehe derzeit ein Ausbildungszentrum nach dem Vorbild der AÖZ in Baden.

Den Kontakt zu unseren Kolleginnen und Kollegen anderer Länder wollen wir auch in Zukunft weiter ausbauen. Anfang Mai ist ein Treffen in Brüssel geplant, bei dem wir gemeinsame Probleme und Herausforderungen erörtern und Ansätze zu deren Lösung finden wollen.

Ebenfalls Anfang Mai gibt es für euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Möglichkeit, euch über Trends in der Zahntechnik zu informieren. Am 8. und 9. Mai findet die Wiener Internationale Dentalausstellung statt. Ein Besuch lohnt sich bestimmt..